Erstaunliches aus Kirche und Welt

Wussten Sie, dass ...

  • In Österreich die evangelisch-reformierte Konfession lange Zeit diskriminiert wurde? Erst das Protestantengesetz von 1961 hat die beiden evangelischen Kirchen (Augsburger und Helvetisches Bekenntnis) rechtlich mit der römisch-katholischen Kirche gleichgestellt.

  • In der römisch-katholischen Kirche das Pflichtzölibat nicht sakrosankt ist? Unierte Kirchen – eingebunden als Teilkirchen in die Struktur der römisch-katholischen Kirche – kennen für ihre Priester kein Pflichtzölibat. Bei den katholischen Ostkirchen ist im Gegensatz zur westlich-lateinischen Teilkirche nicht der CIC (Codex Iuris Canonici), sondern der CCEO (Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium) massgebend. Der CCEO wurde durch Papst Johannes Paul II. persönlich promulgiert. Dem CCEO ist somit Gesetzeskraft erwachsen.

  • Der Churer Bischof Vitus Huonder den PastoralassistInnen im Bistum Chur ein Predigt-Verbot auferlegt hat? Den fachlich voll qualifizierten LaientheologInnen ist es offiziell untersagt, während Eucharistiefeiern zu predigen. Dieses Verbot wurde aber bisher medial nicht breit aufgegriffen. Die direkt betroffenen scheuen sich, das Verbot zu thematisieren.

  • Die römisch-katholische Kirche den Ablass nie abgeschafft hat? Dieser existiert gemäss CIC (Codex Iuris Canonici) weiterhin in verschiedenen Formen wie einer teil- sowie vollkommenen Variante. Sogar Verstorbene können Ablässe erlangen. Auch wenn ein Ablass nicht mehr durch eine pekuniäre Leistung empfangen werden kann, spiegelt dieser doch das römisch-katholische Kirchenverständnis wieder. Im Gegensatz zum protestantischem Verständnis, wo es allein Gottes gnädigem Ratschluss vorbehalten ist, dem reuigen Sünder Vergebung zu gewähren.

  • Die Arbeitsgruppe "Islam" der Schweizer Bischofskonferenz vom 7. bis 14. Januar 2011 in den Iran gereist, um im Rahmen ihres Auftrags christliche und muslimische Repräsentanten zu treffen? Die Reise erfolgte auf Einladung der iranischen "Islamic Culture and Relations Organization" (ICRO). Es war bereits die vierte Begegnung seit 2005 zwischen der Arbeitsgruppe "Islam" und der ICRO. Das Ziel des Besuchs ist der Austausch über theologische Grundfragen und die Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs. „Die Vorträge und Debatten haben die Gemeinsamkeiten in der Auffassung von der Menschenwürde deutlich gemacht und zugleich die Divergenzen aufgezeigt.“

  • Papst Benedikt XVI. die alte antijüdische Karfreitagsfürbitte zur Bekehrung der Juden wieder zugelassen hat?

  • Papst Benedikt XVI. die antisemitische Priesterbruderschaft St. Pius X. sowie den Holocaust-Leugner Bishop Richard Williamson in den Schoss der römisch-katholischen Kirche zurückgeholt hat? Die Exkommunikation wurde aufgehoben.

  • Papst Benedikt XVI. den Veltliner Gegenreformator Nicolò Rusca selig gesprochen hat? Nicolò Rusca nannte sich Ketzerhammer.

  • die Glaubenskongregation unter dem neuen Papst Franziskus – erst 2 Monate und 18 Tage im Amt – den australischen Priester Greg Reynolds exkommuniziert und laisiert hat? Mit Datum vom 31. Mai 2013 hat sie deklariert, dieser stehe ausserhalb der kirchlichen Gemeinschaft. Reynolds hatte sich öffentlich für die Priesterweihe von Frauen und die Öffnung des Sakraments der Ehe für Homosexuelle eingesetzt.

  • Papst Franziskus einen Hardliner – den deutschen Erzbischof Gerhard Ludwig Müller – als Präfekten der „Kongregation für die Glaubenslehre“ (die ehemalige Inquisition) bestätigt hat? Müller hat den Skandal um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst leichtfertig als eine „Erfindung von Journalisten“ und „Medienkampagne“ diffamiert.

  • Griechenland mitten in der schwersten Finanzkrise seiner Geschichte Waffen und Militärmaterial im Werte von gut einer Milliarde Euro von anderen EU-Ländern gekauft hat? Quelle: www.welt.de, 07.03.2012